VW Bus Restauration

Ist schon lange aus, da hab ich mich mit der Restauration meines alten VWBusses beschäftigt:

Hier einmal ein paar Bilder




2016
Im Zuge der §57a "Pickerl" Überprüfung müssten die Bremszylinder getauscht werden.
Zu Halloween war ein oranger Bus "zu besuch" ;)
2017
...und was hab ich um den Tag der Arbeit (1Mai) getan? Ich hab gearbeitet, jedoch mehr als ich mir anfangs vorgenommen hab...

Zuerst mal den Bus aus eigenem Antrieb in die Garage gefahren. Es sollten nur die Wärmetauscher erneuert werden. Doch es kam anders.

Die Schrauben waren leider so schwergängig, dass ein Bolzen (grüne Markierung) abgerissen ist. Im Motorraum ist dann nicht mehr viel zu machen und der Motor musste heraus. Zu meiner Überraschung ist das bei diesem Bus mit überschaubarem Aufwand zu erledigen. Die Stoßstange und ein Blech vorm Motor werden abgebaut, Luftfilter, Benzinleitung und vier ! Kabeln müssen vom Motor getrennt werden - dann halten nur noch vier Schraben den Motor am Getriebe. Der Motor kann auf einer Palette herausgerückt werden.
Den Abtransport aus der Garage übernahm der Traktor.

Der Motor ist heraußen, sollte jetzt nur der abgerissene Bolzen repariert oder gleich etwas gegen den Ölverlust getan werden? Wo fängt man an? Wo hört man auf?

Ich hab mich für eine Motorrevision entschieden, die Bestellung ist gemacht.


Teile eingetroffen, weiter geht's.
Zuerst muss mal das Motoröl abgelassen werden, dazu wurde der Motor an einem Gurt über dem Auffangbehältnis platziert.
Das Zerlegen geht weiter, alle Teile werden in Benzin gewaschen.
Die Schraube an der Schwungscheibe braucht etwas mehr Überzeugung, da musste die Presse zum Gegenhalten des Motors herhalten.
Gut, der Wellendichtring war in der Bestellung mit dabei... der hat auch schon Öl durchgelassen.
Ein Motorständer wär schon eine feine Sache, aber so geht's auch ganz gut
An den Hauptlagern ist bereits Verschleiß festzustellen - die Kurbelwelle ist einwandfrei, jedoch muss das Zahnrad zur Nockenwelle abgenommen werde, sonst kann eines der Lager nicht ausgebaut werden.
Ich hoffe der maximale Zerlegungsgrad ist erreicht, der Motor ist ja derzeit etwas durchsichtig...
Hauptlager, Nockenwellenlager, Pleuellager... bestellt.

In der Zwischenzeit widme ich mich den Blechteilen, die in einem technisch unbedenklichem, jedoch optisch unansehnlichem Zustand sind:
(zur Erinnerung)
In der Garage wurde ein Folienzelt errichtet damit der Staub vom Sandstrahlen eingedämmt wird.
Die fertig entrosteten Teile mit Rostschutz grundiert.
Verdammt, das war der falsche Lack. Nach Rücksprache mit einem Lackierer sollte da, wenn man's ordentlich macht, ein 2K Epoxy-Grund drauf. Also nochmal Sandstrahlen bis der Rostschutz wieder herunten ist und grundieren. (Davon gibts keine Fotos)
Alle Blechteile nun mit 2K Lack lackieren, auch hier kommt ein Folienzelt zum Einsatz.

Weiter zum technischen Teil:
Die Lagerschalen passen und der Zusammenbau kann beginnen
Beim Einbau der Kolbenringe haben wir uns über die mangelhafte Beschreibung der Ringe geärgert. Die Anleitung ist winzig gedruckt, in mieser Druckqualität und die Anordnung / Zuordnung der Ringe nicht beschrieben. Für die Kolbenbolzen musste ein großer Temperaturunterschied mitlhelfen. Die Bolzen im Gefrierfach, die Kolben im kochenden Wasserbad.
Alle Zylinder werden mit einer Honahle mit einem Kreuzschliff versehen. Rechte Seite zusammengebaut, Motor umdrehen. Einige Zeit später war der Motor dann zusammengebaut.
Endlich ist der Motor wieder zuhause.

Die Wärmetauscher - wegen denen die ganze Sache erst angefangen hat - bekommen eine hitzefeste Lackierung, die neuen Ventildeckel dürfen jetzt auch schon drauf.
Mit dem neu lackierten Lüfterkasten sieht der Motor schon fast fertig aus - achtung, falsche Einbaureihenfolge, der Lüfter muss zuerst in den Kasten und der Lichtmaschinenhalter zuerst eingebaut werden. Lüfterkasten mit Rückabschlußblech und Luftsteller... nochmal runter - das sind so ca 18 Schrauben.
So, das wäre geschafft...
Für den Endtopf braucht es Dichtungen, die an den Wärmetauschern gleich mal passen. Doch beide Kegelsitze am Endtopf sind am Ende. Da der Rest des Endtopfes noch echt passabel ist und die Dichtungen einen Kegel mitliefern, wird der Anschluß vorsichtig geschweisst. Nach einigem Fräsen und feilen passt der Sitz und vorallem ist Platz für das Anschlußrohr der Wärmetauscher.
Für die Ansaugbrücke muss der ganze Lüterkasten wieder herunter **verdammt**! ...zum Trost passt der Endtopf.
Die alte Ansaugbrücke war einerseits zugegangen, andererseits leck, ein Neuteil wurde bestellt. Doch nun kommt das nächste Ärgerniss: Die neue Ansaugbrücke scheint verbogen zu sein, das muss ich mit dem Hersteller klären.
(Ohne Bilder, da man hier eh kaum was sieht) Als nächstes wird der alte Lüfterzug ausgezogen - dieser war an einer Seite gerissen. Das Freimachen der letzten 15 cm im Seilzugrohr hat mehr Zeit in Anspruch genommen, als im Vorfeld vermutet.
Der Hersteller / Lieferant ist der Meinung, die Ansaugbrücken seien nie so passgenau und als Montagehilfe würde ein Montiereisen bzw ein massives Rohr empfohlen. Das nicht passende Teil wurde nach Absprache mit dem Lieferanten zurückgesandt und durch ein anderes ersetzt. Das neue Teil ist nun auch endlich angekommen - es passt besser als das vorige, doch jetzt muss ich trotzdem zu dem brachialen Werkzeug greifen...

Berufsbedingt musste ich eine Pause einlegen, jetzt gehts wieder weiter:
Nach ein paar undokumentierten Arbeiten wie Einstellen der Zündverteiler-Antriebswelle und Verlegen der Spritleitung wollte ich schon fast den Motor in den Bus heben - aber dann ...
habe ich's mir anders überlegt und doch zuerst die Blechteile rund um den Motor geschliffen, grundiert und schwarz lackiert. Sieht ja sonst glatt unordentlich aus ;)

Nun ist es soweit, der Motor soll wieder an seinen Platz. Das erweist sich als sehr eng und langwierig. Der Motor wird in noch nicht engültiger Höhe aufgebockt und ausgerichtet. Nun wird das Fahrzeug über den Motor gerollt, bis dieser die Motorklappenkante passiert hat. Nun auf die richtige Höhe aufbocken und ganz sachte in die Schraubenlöcher zielen. Einige Höhen und Positionskorrekturen später können die ersten Muttern angesetzt werden. Wackeln, Schieben, Ziehen, unterm Wagen, dann wieder von dahinter... Muttern mit der Hand nachdrehen. Doch dann ist es geschafft, der Motor ist drinnen und alle Muttern angezogen. Die Spritleitung überkopf anschließen ist unangenehm, wie gesagt, es ist sehr eng da unten.

...bald gehts weiter...
es fehlen noch folgende Arbeitsschritte:
* Vergaser zerlegen, reinigen und mit neuen Düsen und Dichtungen versehen.
* Luftfilter einbauen
* Batterie, Ladergler und Verkabelung einauen
* Öl fertig füllen und mit dem Starter prüfen, ob sich der Öldruck aufbaut
* Stoßstange und andere Anbauteile montieren